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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Überraschend anders: Modell des neuen Gemeindehauses vorgestellt


Modell mit Kirchplatz. (Foto: A. Schmidt)

(bro) (as) Am vergangenen Sonntag nach dem Gottesdienst wurde in der evangelischen Kirche Unterschwarzach das Siegermodell für den Neubau eines Gemeindehauses vorgestellt. Anwesend waren unter anderem der Architekt und die zuständige Mitarbeiterin des Bauamtes der Landeskirche Baden. Architekt Eichinger sorgte für eine Überraschung.

Das Architekturbüro Eichinger und Schöchlin (Waghäusel) hatte in der Jurysitzung vor einer Woche und in der Vorstellung seines Modells am Sonntag, 15. Dezember, für eine Überraschung gesorgt: Durch die Platzierung eines einfachen, eigenständigen Gemeindehauses auf der Sandsteinmauer am Rand des Grundstücks wird an dem neuen Gemeindehaus direkt neben der Kirche ein Kirchplatz entstehen. Für die Kirchengemeinde die Möglichkeit, den Außenbereich für Veranstaltungen und Feste zu nutzen. Zugänglich sein wird der Kirchplatz auch vom neuen Gemeindehaus aus durch dessen Glasfront an der geschützten Rückseite des Gebäudes.

Helligkeit und Licht durch Glasflächen an zwei Seiten, Fenster zur Straße hin und ein großes Oberlicht auf dem Dach sorgen für eine freundliche Atmosphäre in dem rund 100 Quadratmeter großen Gebäude. In der Dunkelheit ist weit in den Ort hin sichtbar, dass im Gemeindehaus Leben ist. Das Foyer ist großzügig, die Räume teilbar und dadurch flexibel nutzbar. Das Gebäude liegt auf der gleichen Höhe wie die Kirche. Die Eingangstür des Gemeindehauses und eine Tür in die Kirche liegen sich gegenüber. Dadurch ist die Kirche barrierefrei zugänglich und die neuen behindertengerechten WCs im Gemeindehaus auch von der Kirche aus nutzbar. Über Lautsprecher und bestenfalls sogar Video soll es außerdem möglich werden, Gottesdienste in der Kirche auch vom Gemeindehaus aus mitzuverfolgen. Im Winter kann der Gottesdienst auch im Gemeindehaus stattfinden. Obwohl nun ohne überdachten Übergang geplant wird, kann sich Pfarrerin Angelika Schmidt dennoch Gottesdienstkonzepte vorstellen, in die Kirche und Gemeindehaus gleichermaßen einbezogen werden.

Neben dem Gemeindehaus entsteht eine Auffahrt, sodass Menschen mit einer Gehbehinderung direkt bis zum ebenerdigen Eingang fahren bzw. gebracht werden können und von dort auch in die Kirche gelangen. Auf dem Gelände entstehen zwei bis drei neue Parkplätze. Oberhalb der Kirche wird ein Weg angelegt, über den man ohne Stufen vom Kirchenweg aus in Kirche und Gemeindehaus gelangen kann.

Abstand genommen haben der Bauausschuss und der Kirchengemeinderat von der Idee eines überdachten Übergangs in die Kirche, obwohl sein Entwurf dies nachträglich zulassen würde, so Architekt Eichinger. Für ihn würde „der Raumfluss zwischen Kirchenvorplatz und dem neuen Gemeindehof unterbrochen“, so Eichinger.

Die Entfernung der beiden Gebäude voneinander würde nur wenige Meter betragen. Durch seinen Entwurf werde die Kirche weiterhin als historisches Denkmal alleinstehen und ihr eigenes Erscheinungsbild behalten. „Bei Festen könnte man auch ein Segel aufspannen“, so die bei der Jurysitzung anwesenden Fachleute.

In zwei Jahren soll das neue Gemeindehaus stehen. Die nächsten Schritte sind nun eine konkrete Bau- und Kostenplanung und die nötigen Genehmigungsverfahren. Dabei werden die Kirchengemeinde und deren Bauausschuss, der Architekt und das Baureferat der Landeskirche Hand in Hand arbeiten.

„Wir sind froh, dass wir jetzt so weit gekommen sind,“ sagt Pfarrerin Schmidt. Sie sei dankbar, dass der Kirchengemeinderat in den letzten Jahren „so viel Geduld, Kreativität und Flexibilität“ bewiesen habe, sodass eine gemeinsame Entscheidung gefunden werden konnte. Wir wissen jetzt wie das Gemeindehaus aussehen wird und wie die technische Versorgung geplant ist. Jetzt suchen wir ein sinnvolles Heizungskonzept für die Kirche und den Neubau.

Pfarrerin Schmidt dankte am Sonntag allen bisherigen Spendern für ihr Vertrauen. Schmidt: „Ab jetzt können wir konkreter sagen, wofür wir uns Spenden wünschen: Für die technische Ausstattung des Gemeindehauses mit Lautsprechern und Video für die Übertragung von Gottesdiensten, für die Inneneinrichtung und für ein Segel, das wir temporär teilweise über den neuen Kirchplatz und dem Raum zwischen Kirche und Gemeindehaus spannen können. Wenn viele Menschen finanziell etwas beitragen, wird das Gemeindehaus auch ein Symbol dafür, dass wir unsere Zukunft gemeinsam in die Hand nehmen. Es wird wie ein Haus lebendiger Steine.

Spendenkonto für den Neubau eines Gemeindehauses in Unterschwarzach: Evangelisches Verwaltungs- und Serviceamt, IBAN: DE 96 5206 0410 0005 0205 49, Verwendungszweck: RT 2292 Unterschwarzach.

Es gibt außerdem eine neue Homepage der Kirchengemeinde. Aktuelle Informationen sind ab der kommenden Woche auch im Internet (Link s. u.) abrufbar.

Infos im Internet:
www.kirchenzentrum-unterschwarzach.de


16.12.19

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