Lachender Eber für Karnevalfreund Dietmar Münch (Fotos: privat)(bro) (jb) Ihr 22-jähriges Bestehen feierten vor Kurzem die Karnevalfreunde Haidebow im Eberbacher Restaurant „Hermes“.
Zwar wurde der vierte Eberbacher Faschingsverein erst im Jahre 2012 gegründet, die ersten Aktivitäten sowie die erste Umzugsteilnahme der damals zwölf Jugendlichen fanden jedoch schon 1998 statt.
Bei der internen Veranstaltung blickte der erste Vorsitzende, Joachim Banschbach, auf die 22-jährige lebhafte Geschichte des Vereins zurück. 1998 wurde noch ohne Gruppennamen und eigenen Schlachtruf mit ein paar Brettern, Latten und Farbe der erste Faschingswagen, basierend auf einem Miststreuer, gezimmert und nahm an den Faschingsumzügen in Hirschhorn und Eberbach teil. Zu den Haidebows wurde man erst zwei Jahre später. Aus einer Laune heraus entstand der heutige Vereinsname und der Schlachtruf „Haidebow“. In den letzten 22 Jahren wechselte man nicht nur den Aufbauort mehrmals, sondern auch das Anhängerfahrgestell, das sich unter jedem Motivwagen befindet. In Gundelsheim und Fahrenbach waren die Haidebows auch auf einigen Umzügen dabei, und zwei Stürme richteten Schäden am Gebäude und Wagen an. Acht Motto- bzw. Discopartys wurden in den letzten Jahren veranstaltet, und für die „Tour de Ländle“, die in Eberbach Station machte, wurde für die After-Tour-Party ein Helferteam gestellt. In den 22 Jahren waren die Karnevalfreunde bei der Mudauer Wagenprämierung 16-mal auf dem Siegerpodest. Es gab einen dritten, sieben zweite und acht erste Plätze. Es sei erstaunlich, so der erste Vorsitzende, wie sich die Karnevalfreunde in den letzten 22 Jahren entwickelt haben. 83 aktive und passive Mitglieder zählt der Verein momentan. Neben dem eigenen Faschingswagen stehen auch noch ein Verkaufswagen sowie ein „rollendes Vereinsheim“ im Fuhrpark. In der inoffiziellen „Haidebow Scheune", auf dem Anwesen der Familie Willi Trunk in Scheidental, entstehen nicht nur die Faschingswagen, sondern auch der Verkaufswagen, der im letzten Jahr auf dem Eberbacher Weihnachtsmarkt stand. Neben einem Unterstand für den Faschingswagen befindet sich dort auch ein stattliches Materiallager. Aus anfänglich zwei Umzügen sind mittlerweile fünf Veranstaltungen an vier Tagen geworden, und je nach Thema und Darstellung werden die Maximalmasse der StVO bzw. Durchfahrtshöhe/Breite des Hirschhorner Stadtturms ausgereizt.
Um jedes Jahr solche imposanten und preisgekrönten Wagen präsentieren zu können, braucht man u. a. auch fleißige und talentierte Wagenbauer. Einer davon bekam aus Dank und Anerkennung anlässlich der Jubiläumsfeier von Bürgermeister Peter Reichert den „Lachenden Eber“ der Stadt Eberbach verliehen. Dietmar Münch aus Scheidental kam im Jahr 2007 zu den Fastnachtern und ist einer der Wagenbau-Ikonen des Vereins. Das Metier Holz ist seine Welt, und das Haidebow-Motto „Es hat keiner gesagt, dass es einfach wird“ spornte und spornt ihn immer wieder aufs Neue an. Auch außerhalb der Saison hilft er dem Verein mit seinem handwerklichen Geschick. Er ist eine große Stütze des Vereins.
Das nächste Event, bei dem ein Haidebow-Wagen bestaunt werden kann, ist der Eberbacher Weihnachtsmarkt am kommenden Wochenende. Der selbst gebaute Verkaufswagen der Karnevalisten hatte eigentlich schon letztes Jahr seine Premiere auf dem Neuen Markt, jedoch soll er dieses Jahr von Pfarrer Gero Albert geweiht werden. Zwar ist die "Sägemühle" immer noch nicht ganz fertig, aber zweimal elf Jahre Haidebow sind ein guter Anlass für diese Zeremonie.
Dier Wagenweihe findet am Freitag, 29. November, um 20 Uhr auf dem Eberbacher Weihnachtsmarkt statt. Die Bevölkerung und alle Freunde sowie Gönner der Karnevalfreunde sind dazu eingeladen.
26.11.19
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